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Neutz wurde 961 als Nudcici, Lettewitz 1156 als Lectewice
und Deutleben 1079 als Deidenlibe erstmalig urkundlich erwähnt

Neutz von Wettin aus gesehen

Der Basilisk zu Neutz
An der Südwand des Altarraumes in der Dorfkirche zu Neutz
bei Wettin war einst eine verwitterte Inschrift zu lesen, die vom Pfarrer
Winter aussagte:
"basilisci afflatu necatus"
d.h. "durch den Anhauch eines Basilisken getötet".
Auch in der Kirchturmfahne und dem Siegel des Ortsschulzen
befand sich ein Basilisk. All das ist heute nicht mehr erhalten. Nur an der
Stützmauer der Kirche sieht man noch zwei Steine, von denen der eine fünfzehn
Vertiefungen aufweist, während auf dem anderen noch schwach ein
drachenähnliches Wesen zu erkennen ist. Davon weiß die Sage aus der Zeit des
Kirchenbaues dies zu erzählen.
Als die Bauleute das Fundament legen wollten, stießen sie
beim Graben auf ein gräuliches Tier mit Vogelleib und Fischschwanz. Es hockte
auf seinen Eiern am Ende eines Ganges, der zum Petersberg führte und durch den
es Verbindung mit seinem Männchen hatte, das dort hauste.
Basilisken waren Fabeltiere, die durch ihren Blick, ihren
Hauch oder durch ihre fürchterliche Stimme allen Lebewesen gefährlich werden
konnten.
Das Weibchen war über diese Störung bei seinem Brutgeschäft
wütend. Es fauchte die Arbeiter an, und einige von ihnen fielen sogleich tot
um. Die anderen ergriffen die Flucht. Als der Pfarrer des Dorfes herbeieilte,
um das Untier zu beschwören, verlor auch er durch dessen Gifthauch sein Leben.
Da war alles ratlos, was man tun könne. Erst einem
Kriegsmann gelang es, das Basiliskenweibchen zu überwältigen. Er hielt ihm mit
abgewandtem Gesicht, um nicht durch den Blick des Tieres versteinert zu werden,
einen Spiegel vor. Da verbiss sich das Weibchen in ihn, weil es glaubte, einen
fremden Artgenossen vor sich zu haben. Dabei verletzte es sich so sehr, dass
ihm Blut in Strömen aus dem Hals schoss. Es schlug wild mit den Flügeln um
sich, aber die Bauern fassten sich ein Herz und schlugen das Untier mit
Knüppeln tot.

Kirche in Neutz (etwa um 1200 gebaut) mit heidnischem
Opferstein

Kirche in Neutz

Seitlich am Kircheneingang ist eine Steinplatte in Form eines heidnischen Opfersteines eingemauert

Basilisk

Der Basilisk (griechisch: basiliskos lat. regulus
= "kleiner König"; auch Sibilus) ist ein mythisches Tier. Er gilt als
"König der Schlangen". In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft
als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem
Unterleib einer Schlange, dargestellt. Sein Blick versteinert oder tötet. Sein
Atem ist tödlich giftig. Zudem
besteht ein Basilisk aus Gift, jede Waffe, die mit ihm in Berührung kommt, wird
davon aufgelöst. Bei den häufigsten Darstellungen des Basilisken dürfte es
sich um Variationen älterer Drachen- und Greifenbilder handeln. Im deutschen Sprachraum wird dieses
Fabeltier auch als "Korneidechse" bezeichnet.
Basilisken beschäftigen die Fantasie der Menschen seit der
Antike, so dass eine Vielzahl lokaler Basilisken-Geschichten entstand.
Auch in der Gegenwart kommt der Basilisk in der phantastischen Literatur vor
(z. B.: in Harry Potter und die Kammer des Schreckens, siehe Tiere der Harry-Potter-Romane)
In vielen mittelalterlichen Werken, wie beispielsweise in der Physika
von Hildegard von Bingen und in der Ornithologia sowie der Monstrorum
historia des Bologneser Naturforschers Ulisse Aldrovandi findet man den
Basilisken wieder. Seine Beschreibung ist im Lauf der Zeit sehr verändert und
ausgeschmückt worden. Meist trifft man auf folgende Vorstellung:
Der Basilisk schlüpft aus dem Ei eines alten Hahnes oder aus einem
dotterlosen Hühnerei, das von einer Kröte, einer Schlange oder im Mist
ausgebrütet wird. Sein stinkender Atem ist unerträglich und sein Blick soll
versteinern können. Das Ungeheuer haust in Brunnenschächten und Kellern. Es
kann nur vernichtet werden, indem ihm ein Metallspiegel vorgehalten wird, worin
sich der versteinernde Blick gegen den Basilisken selbst kehrt .
In zahlreichen ortsbezogenen Erzählungen kommt der Basilisk vor, denn er hat
die Fantasie abergläubischer Menschen stets angeregt. Fürsten begehrten
Basiliskeneier für ihre Raritätenkammern und auf Jahrmärkten wurden bis weit in
die frühe Neuzeit Basilisken zur Schau gestellt. Zedlers Universallexikon
beschreibt den Basilisk noch getreu nach den überlieferten Vorstellungen, geht
dann aber kritisch mit Einzelfällen ins Gericht. Er berichtet unter anderem von
betrügerischer Basiliskenschau in Deutschland im Jahr 1671, die entlarvt wurde.
Es folgt eine aus heutiger Sicht amüsant anmutende
"wissenschaftlich-kontroverse" Darstellung, warum Hähne keine Eier legen
können.
Später weiß Meyers Konversations-Lexikon über diese Betrügereien zu
berichten:
"Man stutzte junge Rochen durch Verzerrung des Körpers nach der
eingebildeten Gestalt zu, setzte ihnen Glasaugen in die Nasenlöcher und ließ
sie für Geld sehen. Dergleichen künstliche Basilisken werden noch hier und da
in alten Naturaliensammlungen gefunden."

Fußballverein von Neutz

Das jetzige wappen von Neutz-Lettewitz



Schwabitz (Svéboice)
Die Ursache des Untergangs: Truppenübungsplatz Ralsko
Ortsgeschichte
Das Dorf wurde etwa 1325 am Platz der nicht mehr existierenden
Wallfahrtskirche der Himmelfahrt der Jungrau Maria gegründet. Der Passionsweg,
auf dem sich 15 Nischenkapellen befanden, führte von Niemes direkt in die
Dormitte zur Kirche. Deren Mittelpunkt war die Loretto-Kapelle des, die jedoch
nicht frei stand sondern mit der Kirche ein Presbytirium bildete, das an dem
Domschiff angrenzte. Die Kirche wurde mit dem Dorf abgerissen. Erhalten blieb
die Statue des Hauptaltars, des Heiligen Jungfrau von Loretto, die sich heute
in Niemes befindet.
Im Mittelalter wurde in der Nähe Eisen gefördert, das Bergwerk befand sich,
laut Aufzeichnungen aus dem Jahr 1768 in der Nähe von Stohánka, das Erz wurde
bis 1790 in Hamr verarbeitet.. 1902 wurde ein Postamt eingerichtet, 1922 das
Dorf an Strom angeschlossen, 1931 das erste Telefon in Betrieb genommen. 1921
hatte das Dorf 615 Einwohner, davon waren 577 Deutsche. Die tschechische Bevölkerung
siedelte man 1938 aus. 1946 nach der Neuanlage des Truppenübungsplatzes wurde
das Dorf aufgelöst.
In den Feldern, nördlich des Dorfes wurden Versteinerungen von
Meeresmuscheltieren gefunden.
Entwicklung
der Bewohnerzahl und Häuser
Jahr
1921
Einwohner
615 Häuser 141 Jahr 1930
Einwohner
644
Häuser 142

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